Sonntag, 28. September 2008

Modeerscheinung Jakobsweg?


Fernsehsendungen, Kinofilme, Bücher, Zeitungsartikel. In letzter Zeit werden wir immer häufiger mit dem Jakobsweg konfrontiert. Ja, es ist regelrecht zum Trend mutiert, sich auf den Weg nach Santiago de Compostela zu begeben.

Diese plötzliche Beliebtheit hat der Pilgerweg größtenteils dem deutschen Komiker Hape Kerkeling zu verdanken. Sein Buch „Ich bin dann mal weg – Meine Reise auf dem Jakobsweg“ wurde bereits über drei Millionen Mal verkauft und war monatelang auf Platz 1 der Bestsellerlisten.

Immer weniger Leute begehen den Jakobsweg aus religiösen Gründen. Vielleicht hierzu eine kleine Erläuterung. „Es gibt ja zahlreiche Jakobswege - aber der, der im allgemeinen als Jakobsweg bezeichnet wird, ist der Camino de Santiago, der Weg, der kurz vor den Pyrenäen in Frankreich beginnt und über rund 800 km nach Santiago de Compostela führt. Er gilt seit dem Mittelalter neben der Pilgerreise nach Rom und Jerusalem als der dritte wichtige Pilgerpfad der Christenheit. Seit 1993 ist er in der UNESCO-Liste des Welterbes. Sein Symbol ist die Jakobsmuschel, die sich wiederum auf den heiligen Jakobus bezieht, dessen Grab der Legende nach in Santiago de Compostela, an der Stelle der imposanten Grabeskirche liegt.“
Ziel der Pilgerreise ist die Nähe zu Christus und die Suche nach den christlichen Wurzeln in jedem Pilgerleben - also das Nachdenken über die eigene Existenz, Bilanz des bisherigen Lebens. Und da sich solche Fragen nicht nur tiefgläubige Christen stellen, wird der Weg natürlich nicht nur von den klassischen Pilgern erwandert. (Zitat: http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/513103/)

Schade finde ich, dass seit der neu gewonnen Popularität viele Menschen den Weg nur begehen, weil es eben Mode geworden ist. Damit geht für mich der eigentliche Sinn, ein Stück mehr zu sich selbst zu finden, verloren.

Montag, 22. September 2008

Totschlag


du schlägst sie in Splitter
es sprudelt Blut
die Augen zucken auf und ab
der Versuch zu brüllen
es ist kein Spiel



ein Gedicht von Rebecca und Andrea

Donnerstag, 18. September 2008

Sommer...


Zwar schreiben wir laut Kalender heute erst den 18. September, doch sitze ich hier mit Wollpullover und frieren tut’s mich wie im Winter. So möchte ich ein bisschen über meinen Urlaub erzählen, um bei diesen kalten Temperaturen wenigsten ein paar „warme“ Gedanken aufkommen zu lassen...

Diesen Sommer beschlossen mein Freund Matthias und ich, den Süden zu bereisen. So kauften wir uns ein Interrail-Ticket und am 7. Juli ging’s dann los.

Mit 10 Kilo Gepäck auf dem Rücken machten wir uns auf nach Italien. Unser erstes Ziel hieß San Remo. Nach langer, langer Zugfahrt kamen wir dann endlich an. Eine herzliche, ältere Dame namens Edda gewährte uns in ihrer kleinen Wohnung für ein paar Nächte Unterkunft. Sie führte uns in ein kitschiges Zimmerchen mit vielen Puppen und Stofftieren. Die folgenden Tage mästete sie uns mit köstlichem italienischem Essen und wir genossen „la dolce vita“ in vollen Zügen.

Dann ging es weiter nach Südfrankreich. Wunderschöne, endlos weite Felder und faszinierende Landschaften erleichterten uns die lange Zugfahrt sehr. Wir beschlossen, die nächsten Tage in Aix-En-Provence, nahe Marseille, zu verbringen. Ein sehr nettes Örtchen, mit Restaurants aus aller Welt. Doch blieben wir dann nur zwei Tage, denn das Leben dort war für unser eher kleines Budget etwas zu teuer.

Wir surften im Internet und fanden ein kleines abgelegenes Dorf namens Rognes, nur ein paar
Kilometer von Aix. Wir wohnten in einem wunderschönen Häuschen mit Pool und traumhafter Umgebung. Dort verwöhnte uns das Pärchen, dem die „Chambres d’hôte“ gehörten, jeden Morgen mit einem großen französischen Frühstück. Abends fuhren wir mit den Rädern (ohne Gangschaltung) ins Zentrum von Rognes. Doch da die einzige Bar im Dorf schon um halb 10 ihre Pforten schloss und uns die Menschen dort sehr seltsam vorkamen, blieben wir dort meistens nicht lange. Wir kochten uns dann selber etwas und tranken ein Fläschchen französischen Wein. Nach 5 wunderbaren Tagen zog es uns dann weiter.

Spanien hieß unser nächster Halt, genauer gesagt Barcelona. Die Zugfahrt war mühsam. In Avignon erklärte man uns, dass leider alle Plätze im TGV belegt seien. So mussten wir den res
tlichen Weg mit Regionalzügen zurücklegen. Nach vielen, vielen Stunden haben wir es dann aber doch noch zum estación en Barcelona geschafft. Doch konnten wir unser Appartement nicht finden und es nahm auch niemand ein Telefon ab. So latschten wir weiter durch die Stadt und suchten nach der Straße. Mein Rücken tat mir von dem schweren Rucksack weh und meine Laune war am Tiefpunkt. Matthias versuchte mit seinen paar Brocken Spanisch zu fragen, wo nun unsere Straße sei. Irgendwann schafften wir es dann doch noch anzukommen. Dort erwartete uns dann ein Zimmer, so groß wie das Bett, das darin stand. Tageslicht gab es auch nicht wirklich, denn direkt vor unserem Fenster stand ein Hochhaus. Wir versuchten zu schlafen, doch wachte ich jede Stunde auf aus Angst, der Ventilator könnte mir gleich auf den Kopf fallen. Matthias machte die ganze Nacht kein Auge zu. Die nächsten Tage war das leider nicht anders. Dem entsprechend gut war dann auch die Stimmung bei uns.

Schließlich zog es uns dann wieder nach Frankreich, dieses Mal in
den Norden. In Villars les Dombes, ein paar Kilometer von Lyon, wohnten wir bei einem Franzosen und seiner etwas nervösen slowakischen Frau, die er unserer Meinung nach bestimmt importiert hatte. So verbrachten wir weitere 4 Tage im schönen Frankreich.

Unser letztes Ziel hieß Paris, la ville d’amour. Dort fanden wir Unterkunft „Chez Arnaud“, einem sehr netten jungen Mann und seiner Freundin Morgan. Wir besichtigten das Sacre Cœur, den Louvre, das Moulin Rouge, die Galleries Lafayettes und natürlich den Eiffelturm. Eben alles, was man als Tourist in Paris so besichtigt. ;)


Am 29. Juli machten wir uns wehmütig wieder auf die Heimreise.

Heute, an diesem kalten Septembertag, erinnere ich mich gerne zurück an unsere schöne Reise...

Donnerstag, 11. September 2008

spiel

spiel
der sturm
tanzt auf der wiese
blätter verlaufen sich -
ab und zu
ein versuch
zu lächeln...

überrascht...

überrascht...
sternensprüher
verschwenden
ihre hellen blitze
und zucken
überdreht im spiegel
mein mund lächelt

wer?

wer?
sternensprüher
du flüsterst dein lied
damit sein echo
belauscht wird -
von wem?