„Die Wahl für oder gegen eine Schwangerschaft ist eine zutiefst persönliche Entscheidung einer jeden Frau [...].“, so schreibt die Nationalratspräsidentin Barbara Prammer in ihrem Leserbrief im STANDARD am 16.2.2009. Wohl eine wahre Aussage, an der es nicht zu zweifeln gilt.
Wie die Bundesfrauenvorsitzende der SPÖ, Frau Prammer, in ihrem Text erwähnt, war die Frage des Schwangerschaftsabbruchs bereits in den 70-er Jahren heftig umstritten und löste starke Konflikte aus. Pille und Fristenlösung verhalfen den Frauen damals zu mehr Selbstständigkeit und Eigenbestimmung. Nun will der designierte Weihbischof Gerhard Maria Wagner den Frauen dieses hart erkämpfte Recht wieder streitig machen. Indem er sie als „Mörderinnen“ bezeichnet und sie damit dem schlimmsten Verbrechen überhaupt beschuldigt, setzt er die Betroffenen unter starken moralischen Druck. Frau Prammer wirft die Frage auf, ob sich der Linzer Bischof der Konsequenz seiner Aussagen überhaupt bewusst ist. Wohl kaum, denn sonst würde er die schlimmen Folgen, die ein solches Abtreibungsverbot nach sich ziehen kann, nicht außer Acht lassen: illegale Abtreibungsversuche, gesundheitliche Schäden bis hin zum Tod. Soll dies im Sinne der katholischen Kirche sein? Meiner Meinung nach bedeuten solche Äußerungen einen Rückschritt, der die Entscheidungsfreiheit und damit die Rechte der Frauen stark einschränkt. Schließlich liegt die Hauptverantwortung gegenüber dem Kind bei der Mutter und nicht jede Frau befindet sich in einer Ausgangssituation, die es ihr ermöglicht dem Kind ein gutes Leben zu bieten.
Mit dieser konservativen Denkweise, die völlig an der Realität vorbei geht, wird die katholische Kirche in Zukunft weder an Glaubwürdigkeit noch an Mitgliedern gewinnen.
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